Gemäss "Fair unterwegs" gibt es im nachhaltigen Tourismus über 100 Gütesiegel. Zwar sind es viele, doch allen gleich ist, dass Standards vorgegeben werden und die Prüfung Geld kostet. Die Beträge und administrativen Aufwände sind für Klein- und Kleinstbetriebe nicht nur in Entwicklungsländern nicht zu bewältigen. Hinzu kommt, dass die Labels dem alles dominierenden Business Modell der Gewinn-Maximierung untergeordnet sind.
Die Standardisierung ist ein aktueller Trend in der Nachhaltigkeitsbranche. Dies im Kontrast zu den Diskussionen in der Organisationsentwicklung. Da wird von modernen, selbstorganisierten Systemen und Organisationen gesprochen und Strukturen gesucht, die volatil und flexibel auf veränderte Nachfragen reagieren können. Nachhaltiger Tourismus - ohne Rücksicht auf den regionalen Kontext, auf die Begebenheiten der jeweiligen Dorfgemeinschaft, das jeweilige Volk, auf ihre Kultur und ihre Traditionen - gibt es nicht. Faire Ferien forscht deshalb nach alternativen, kontextbezogenen Formen einer Business-Architektur. Wie könnte die aussehen? Interessierte sind herzlich eingeladen zum Mitgestalten und Diskutieren am 21.9 in Bern. Information: astrid.frischknecht@faire-ferien.ch
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Tourismus, das Bereisen anderer Länder und Kulturen, ist für die Völkerverständigung und die Hochachtung anderer Kulturen ein wichtiges Werkzeug. Ausserdem gilt der Tourismus, wenn er nachhaltig umgesetzt wird, als Instrument zur Bekämpfung der Armut, zum Schutz der Umwelt, zur Verbesserung der Lebensqualität und zur wirtschaftlichen Stärkung von Frauen und Jugendlichen. Damit wird klar, dass nachhaltiger Tourismus nicht nur eine Frage der CO2 Emmission. Einfache Formeln, wie beispielsweise Flugreise = nicht-nachhaltig oder Flugreise mit CO2-Emmission = nachhaltiger Tourismus verengen den Blick. Stattdessen sollten wir das Verständnis für die Zusammenhänge öffnen um neue Lösungen im differenzierten und fachübergreifenden Feld des Nachhaltigen Tourismus zu finden.
Tourismus ist einer der grössten ökonomischen Sektoren weltweit. Die fünf Schlüsselbereiche, die UNWTO (United Nations World Tourism Organization) im Jahr 2017 fördern will sind: · Integratives und nachhaltiges Wirtschaftswachstum · Soziale Teilhabe, Beschäftigung und Armutsreduktion · Effizienter Einsatz von Ressourcen, Umweltschutz und Klimawandel · Kulturelle Vielfalt, Pluralität und Erbe · Gemeinsames Verständnis, Frieden und Sicherheit Besuchen Sie die vielfältige Webpage und die beworbenen Veranstaltungen! Sie haben auch die Möglichkeit Ihre persönlichen Erfahrungen zu Nachhaltigem Tourismus einzutragen. Machen Sie mit und seien Sie Gast im Nachhaltigen Tourismus. Mit Faire Ferien haben wir es ausprobiert. Eine Woche wanderten wir entlang der Baumgrenze zum heiligen Rara-See. Ich, das Versuchskaninche, bevorzuge die sanften Hügel des Juras vielmehr als die steilen Kanten des Finsteraarhorns. Ich bin zwar trittsicher, aber nicht frei von Höhenangst. Höhenerprobt bin ich auch nicht – und man hört ja viele Leidensgeschichten. Chembal, der Partner von Faire Ferien in Nepal, organisierte die Wanderung. Am Anfang mit genügend Zeit für die Akklimatisierung und fast ohne es zu merken waren wir auf 3000 m ü M. Wir wanderten durch kleine Dörfer, die an steilen Berghängen klebten. Ihre kleinen landwirtschaftlich genutzten Felder erinnerten mich ans Wildheuergebiet im Kanton Uri und die Bauern die ihre Schuhsohlen mit Stahlnägeln verstärken um einen besseren Stand zu haben. Unglaublich stark sind sie, die Frauen und Männer im Himalaya. Die Natur verlangt viel ihnen und sie leben bescheiden. Unsere Übernachtungen in den lokalen Unterkünften waren entsprechend einfach. Die Betten hart und manchmal sehr hart. Das Wasser frisch und kühl und am Abend zu kalt für eine gründliche Dusche. Das Essen wurde immer frisch zubereitet. Meistens gab es Dhal Bat, ein einfaches und traditionelles nepalesisches Gericht, aus Reis, Linsen und Gemüse. Es schmeckte zwar immer ein bisschen anders, doch es blieb halt dasselbe. Und wer isst bei uns schon drei, vier Tage lang dasselbe Gericht? Nach ein paar Tagen Dhal Bat genossen wir deshalb die Abwechslung durch frisches Brot oder Momos, eine Art nepalesische Ravioli. Die Übernachtungen bei den Menschen in den Dörfern und die Mahlzeiten mit den Familien ermöglichen besondere Begegnungen. Erfreut über unsere Anwesenheit schenkte man uns viel herzliche Gastfreundschaft. Am letzten Wandertag sehen wir den Rara-See in seiner ganzen Schönheit eingebettet zwischen Wäldern, freie Pferde am Ufer des Sees und kristallklarem Wasser. Das Wasser spiegelt die Welt um sich herum, dass man nicht mehr weiss, was oben und unten ist. Still und dankbar werde ich. Auch als wandernde Spaziergängerin ist es möglich im Himalaya unterwegs zu sein. Zum Glück. Die Ziegen haben die zarten Triebe und Blätter gefressen, bevor die Ernte bereit war. Die Pflanzen und die erwartete Bohnen sind zerstört. Die aromatischen Ngie-Bohnen hätten auf dem Markt verkauft und damit das Einkommen der Familie sichern sollen. Die Frau sitzt zusammengekauert auf der nackten Erde. Sie ist für die Feldarbeiten zuständig, wie alle anderen Frauen in dieser Region. Die Männer arbeiten in den Städten, zapfen Palmwein oder halten Ziegen, Schweine oder Kühe. Die bohnenliebenden Ziegen gehören drei verschiedenen Besitzern. Gemeinsam lassen sie die Ziegen neben den angebauten Bohnenfeldern weiden. Einer der Männer spaziert vorbei und hört das Weinen und Klagen. Er kommt dazu und hört sich die Klage der Frau an. Es ist ihm zwar unangenehm, aber schuldig fühlt er sich nicht. Es wird vereinbart, den Schaden sofort gemeinsam zu inspizieren. Es ist rund eine Stunde Fussweg zum Feld. Für uns ein wunderschöner Spaziergang durch lichte Wälder, bunte Wiesen und über kleine Bäche. Wir sind umgeben von den Stimmen in Ngie; den Vögeln, summender Insekten, ein leichter Wind in den Blättern. Fast vergessen wir den Ernst des Spaziergangs. Das Bohnenfeld ist terrassenförmig angebaut. Gemeinsam gehen wir von Beet zu Beet. In Ngie, der lokalen Sprache, streiten sie sich um den Schaden, über das unmögliche Verhalten der Ziegen und über den Zaun, der das Bohnenfeld umgibt. Die Zäune rund um die angebauten Felder voller Kohl, Bohnen, Kokoyam oder Mais, sollte die Ernte vor den frei umherlaufenden Ziegen und Kühen schützen. Doch vor allem die Ziegen finden immer wieder Schlupflöcher. Wie gross ist der Schaden? Wie viele Bohnen hätten geerntet werden können? Sie streiten laut und emotional miteinander. Wir sind etwas besorgt und fragen uns, ob mit diesen negativen Gefühlen noch eine einvernehmliche Lösung gefunden werden kann. Daniel spricht mit ruhiger Stimme. Die Frau und der Mann hören zu. Plötzlich sind sie sich einig. Ein Sack voller roter Ngie-Bohnen ersetzt den Schaden und der Zaun wird gemeinsam repariert werden. Die Frau ist zufrieden. Der Mann will den Schaden nicht alleine berappen. Sie seien ja schliesslich drei Besitzer, denen die verschiedenen Ziegen gehören, meint er. Er will sich mit den anderen beiden Männer noch besprechen. Für Daniel ist der Fall abgeschlossen. Falls die Vereinbarung nicht eingehalten wird, wird Daniel von der Frau wieder angesprochen. Dann wird die Verhandlung formaler und die Situation wird beim Grossen Stein, ein traditioneller Kraftort, im Beisein der Ältesten und weiterer ehrenwerten Gemeindemitglieder besprochen. Die Njemps, linguistisch mit den Massai und den Samburu verwandt, leben am Süd- und Westufer des Baringo Sees. Sie haben viele Traditionen der Nomaden erhalten und sich gleichzeitig an ihre Umgebung angepasst.
Entdecken Sie Tot, im Norden des The African Great Rift Valley und das über 40 km lange Bewässerungssystem der Marakwet. Wo finden Sie die süssesten Mangos? In Tot soll es sie geben, beim Volk der Pokot. Auch bei den Pokot sind Sie eingeladen. Verschiedene Begegnungen stehen Ihnen offen, beispielsweise eine traditionellen Heilerin besuchen und mehr von ihrem Wissen erfahren. Oder möchten Sie die Regeln einer polygamen Familie kennen lernen? Im Fluss wird Gold gewaschen. Probieren Sie es aus? Geniessen Sie die Freiheit und entscheiden Sie vor Ort. Dank der Reiseleitung durch Milcah werden Sie in die Geheimnisse ihrer Heimat eingeführt. Leitung: Milcah, kenianische Tourismusfachfrau und Tourguide Datum: 14 Tage zwischen 1. - 23.12.2015, genaues Datum kann noch vereinbart werden Gruppe: Kleingruppe, noch Platz für 1- 2 Reisende Kosten: SFr/Euro 2530.00 inkl. englischsprachige Guide, alle Transfers, Privatauto mit Fahrer, Benzin, Übernachtungen, Vollpension, exkl. Interkontinental-Flug, Visa, Reise-Versicherung Besonderes: Diese Reise wurde auf Wunsch und auf Empfehlung zusammengestellt Detailprogramm: Email an Astrid Frischknecht |
über FFDie Reisen entstehen in enger Zusammenarbeit mit der lokalen Bevölkerung. Um den Reichtum der kulturellen Vielfalt kennen zu lernen. Archiv
May 2020
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