Fels und Stein und Salz.
Blaues in allen Tiefen Ziegen und Mensch-Sein. Sokotra, April 2014 Es ist eine feenhafte Welt aus kleinen Süsswasser-Bächen umsäumt von saftiggrünen Wiesengräsern in mitten trockener Halbwüste. In den Bergen stehen Drachenblutbäume, wie Riesenschirme bieten sie Schatten. Richtung Küste zieren Flaschenbäume die Felswände. Wie von Künstlerhand sorgsam drapiert, sitzen sie mit ihren Haftwurzeln bequem auf unbequemen Steinen und Felsen. Im April blühen sie. Rosaweisse Blüten in trocken-brauner Umgebung. Das Meer leuchtet mit seinen Blautönen. Blickt man unter die Wasseroberfläche, sieht man farbenprächtige Fische, Langusten, Tintenfische, Berge und Täler aus Korallen. Die Sokotri begrüssen uns herzlich. Sie freuen sich über BesucherInnen. Mit dem Geländewagen fahren wir zur ersten Lodge entlang der Küste. Irgendwo am Strassenrand bitten wir um einen Halt. Die Sonne beleuchtet das Wasser: türkis bis hellblau an flachen Stränden. Achatblaue Stellen am Horizont lassen Tiefe erahnen. Ein Tintentisch schwimmt entlang der Ufersteine, weiter entfernt wird ein Fischschwarm gejagt. Die kleinen Fische springen und wirbeln um den Räubern zu entkommen. An einem anderen Ort gleitet ein Rochen durch die Schwerelosigkeit. Hinter uns liegen die Berge. Eine ursprüngliche Landschaft mit zerklüften Tälern und Höhlen. Höhlen, die bis vor wenigen Jahren bewohnt wurden. Es sind nur drei Flugstunden von Dubai und doch Welten entfernt. Auf Sokotra sind nur wenige Autos unterwegs. Die Menschen auf Sokotra leben in einfachsten Verhältnissen. Die Schattenseite des Wohlstands, Abfall aus Plastik und alten Büchsen, zeigt sich an Orten mit vielen Touristen und in Hadibo, der grössten Stadt der Insel. Ziegen und Schmutzgeier räumen die organischen Abfälle auf. Wir von Faire Ferien nehmen nicht nur unseren Abfall mit, sondern reinigen auch mal Pick-Nick-Plätze, ohne den Zeigefinger zu erheben. Unser Umgang mit dem Abfall wird gesehen und wir wurden darauf angesprochen. Das sind interessante Gelegenheiten für den Austausch. Die Sokotri sind ein offenes Volk. Es ist eine Mischung aus Europäern, Arabern, Afrikanern und Indern. Noch pflegen sie ihre eigene Kultur und ihre Sprache. Faire Ferien versteht die Reise als Ausdruck von Wertschätzung und Respekt gegenüber ihrer Kultur.
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Wie kann eine Region nachhaltigen Tourismus aufbauen, Gäste finden und beherbergen?
Nehmen wir zum Beipsiel Ngie, Kamerun: Afrikanisches Hochland, hügelig wie im Emmental, auf 1500 - 2000 m ü M. mit Rinderherden und Alpweiden. Eine Region ohne Abfall und ohne Tourismus, ursprünglich und verbunden mit der Natur und ihren Ahnen. Im November 2013 begleitete Astrid Frischknecht die ersten Gäste nach Ngie. Vorher wurde mit den DorfbewohnerInnen die Idee das erste Mal besprochen. Es galt den Schweizer Gästen das Leben vor Ort so nah wie möglich zu bringen, Alltag zu teilen, die eigene Kultur erfahrbar zu machen, kurzum die Fremden für eine Zeit am eigenen Leben teilhaben zu lassen. Tourismus gemeinschaftlich aufbauen Die Gäste waren begeistert und interessiert am Reichtum der Kultur, dem Essen, an der Stille und der Schönheit der Landschaft. Zum Abschlussfest im Palast von Fon Forkim, dem König von Etwii, haben die Schweizer Gäste aus bunten Wiesenblumen einen Blumenstrauss und Blumengestecke gebunden und zweistimmig „Es isch mir alles eis Ding“ gesungen. Ein kultureller Dialog während eines wunderbaren Festes. Die Reise brachte Geld ins Dorf: den Frauen für ihre Feldarbeit, den Witwen und Familien für die Übernachtungen, den Männern für den Palmwein. Dem Schulleiter Victor Atjanjoh bezahlten die Gäste spontan das Schulgeld für ein Jahr für 30 Kinder. Am Ende der Reise haben wir unsere Abfälle mitgenommen. Direkte Hilfe, einfach und unkompliziert vor Ort. Im Mai 2014 gab es ein Treffen der Schweizer Reisegruppe nach Ngie, Kamerun. Die Teilnehmenden sind noch tief bewegt von der Reise und boten von sich aus an, die Schulinder in Ngie weiter zu unterstützen. Schön, wenn Zusammenarbeit wirkt und Früchte trägt. Nächste Reise: 1. - 15. 11. 2014 Nehmen wir an, sie verreisen in die Kalahari. Typisches Angebot für Touristinnen und Touristen ist eine Safari. Sie sehen wilde Tiere und weite Landschaften, die der Horizont kaum begrenzen kann. Unter den wenigen Bäumen, direkt vor Ihnen, ruht sich ein Rudel Löwen in der Hitze aus. Das ursprüngliche Leben spielt sich direkt vor Ihren Augen ab, zum Anfassen nah. Dumm ist nur, Sie sitzen im Auto und dürfen es nicht verlassen. Das Risiko ist viel zu hoch. Grosse Schilder entlang der wenigen Routen warnen eindrücklich. Was aber wäre, wenn es doch einen sicheren Weg zu Fuss durch die Kalahari gäbe?
Neue Ziele, neue Wege Um die Schönheit und den unbezahlbaren kulturellen Reichtum entlegener Gebiete für Gäster erlebbar zu machen, begibt sich Astrid Frischknecht immer wieder auf die Suche nach Möglichkeiten ein Reiseziel hautnah zu erkunden. Sie ist Gründungsmitglied von Faire Ferien. Als Coach sucht sie nach vorhandenen Ressourcen in der jeweiligen Region und nach Möglichkeiten der Zusammenarbeit mit der einheimischen Bevölkerung. Um diese Möglichkeiten vor Ort positiv für die Entwicklung der Region einzusetzen, legt sie gern den Weg des Dialoges zurück. Es vergeht mindestens ein Jahr, bevor eine Reise komplett organisiert ist. Faire Ferien begleitet die Gäste und sorgt für Zufriedenheit und ermöglicht gegenseitigen kulturellen Austausch. Gastgeber und Gäste fühlen sich wertvoll und verstanden. Zu Fuss durch die Kalahari So wurde der Fussweg durch die Kalahari mit Hilfe der Khomani San, der Bushman, gefunden. Diese Kultur gilt als die Wiege der Menschheit. Sie teilen ihr Wissen und ihre Bräuche mit den Gästen und geben Sicherheit in der Wildnis. Ein Abenteuer das auf gegenseitigem Respekt und Vertrauen beruht. Wer sich auf Unbekanntes einlässt, begegnet auch sich und seiner eignen Kultur neu. Mit kontinuierlichen Besuchen an den Reiseorten gestaltet sich der Kontakt lebendig und Freundschaften werden gepflegt. Damit wachsen die Möglichkeiten zu einer fairen Art von Tourismus, welcher sich auf örtliche Verhältnisse einlässt und die vorhandenen kulturellen Schätze kennenlernen, verstehen und schätzen will. |
über FFDie Reisen entstehen in enger Zusammenarbeit mit der lokalen Bevölkerung. Um den Reichtum der kulturellen Vielfalt kennen zu lernen. Archiv
May 2020
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